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Muren und Hochwasser vorbeugen durch Wildbachbegehungen
Die Vorbeugung gegen Muren und Hochwasser nimmt in den südlichedn Bezirken einen immer größeren Stellenwert ein. Das wichtigste Instrument sind die jährlichen Wildbachgegehungen, mit denen Schäden durch Naturkatastrophen verhindert oder minimiert werden können.
Jeder achte Pinzgauer ist Mitglied in einer Wildbachwassergenossenschaft. Allein daran lässt sich ermessen, wie präsent die Gefahr durch Wildbäche im Bezirk Zell am See ist. Dabei gibt es in der größten Pinzgauer Stadt, in Saalfelden, gar keine Wildbachwassergenossenschaft, weil dort die Stadtgemeinde diese Aufgabe übernommen hat.
Zu den zentralen Aufgaben der Wildbachwassergenossenschaften gehört die jährliche Wildbachbegehung, sagt Gebhard Neumayr, Gebietsleiter Pinzgau der Wildbach- und Lawinenverbauung.
„Ein Mitarbeiter der Wildbachverbauung, ein Vertreter der Gemeinde, der Obmann dieser Wildbachwassergenossenschaft und die Grundbesitzer, die an diesen Bach angrenzen, gehen diesen Bach ab stellen im Zuge dieser Begehung etwaige Mängel fest. Sie versuchen also festzustellen, ob Bäume oder Wurzelstöcke im Abflussquerschnitt dieses Baches liegen. Wenn das der Fall ist, muss Holz vor den nächsten Hochwassersaison geräumt“, erklärt Neumayr.
Grundbesitzer müssen Bäche ausräumen
„Die Ausräumungen erfolgen grundsätzlich von den Grundbesitzern. Es sei denn, dass nach Muren oder Windwürfen größere Mengen im Bach sind, dann gibt es die Möglichkeit einer öffentlichen Unterstützung“, fügt Neumayr hinzu.
Die Begehungen finden immer im Frühjahr statt, nach der Schneeschmelze und vor der Gewittersaison. „Es gibt ein Begehungsprotokoll. Sehr viele Gemeinden im Pinzgau machen es auch schon mit Bescheid, wo drinnen steht, innerhalb von zwei Monaten müssen die Bäume entfernt werden und wenn der Grundbesitzer das gemacht hat, muss er das aucch melden“, so Neumayr. Die Wildbach- und Lawinenverbauung verbaut im Pinzgau jährlich fast zehn Millionen Euro – so viel wie in keinem anderen Bezirk in Östereich.
Quelle: salzburg.orf.at, publiziert am 16.10.2011